Abstecher ins Land der Operette
Bezahlt war auch ein Engagement bei der Aufführung der Operette «Paganini» von Franz Lehár in Bremgarten (AG). Ich kann beileibe nicht sagen, dass ich ein Freund der Operette wäre, aber Musik spielen ist oftmals etwas anderes als Musik hören (so paradox es klingen mag).
Plakat
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Schweizerisches Jugendsymphonieorchester
Ersten Kontakt mit symphonischer Musik hatte ich schon vergleichsweise früh. Noch während meiner Zeit als Gymnasiast durfte ich 1968 als Zuzüger mit dem Stadtorchester Winterthur an einer Gedenkfeier für Claudio Monteverdi mitwirken. Um an der Hauptprobe teilnehmen zu können, musste ich drei Unterrichtslektionen fernbleiben, wozu es eines offiziellen Gesuchs, unterzeichnet durch meinen Vater, und einer offiziellen Genehmigung durch die Schulleitung bedurfte.
Einige Jahre später bin ich dem Schweizerischen Jugendsymphonieorchester (SJSO) beigetreten. Auch dieser Schritt erfolgte im Horizont meiner damaligen musikalischen Aktivitäten, waren doch alle Posaunisten des SJSO Schüler von Paul Manella. Mit dem SJSO habe ich nicht nur etliche Konzerte in der Deutsch- und Westschweiz bestritten, sondern auch in Wien und in Berlin an internationalen Treffen von Jugendsymphonieorchestern teilgenommen.
2. Juli 1973
Konzert im Rahmen des Internationalen Jugendmusikfestivals «Jugend und Musik» in Wien vom 30. Juni bis 21. Juli 1973
Die Aufnahmen datieren vermutlich aus dem Jahr 1974.
17. September 1974
Konzert im Rahmen der III. Internationalen Begegnung für Jugendorhester in Berlin vom 12. bis 22. September 1974
Weitere Konzerte mit dem Schweizerischen Jugendsymphonieorchester, die ich aber nicht mehr dokumentieren kann , fanden statt:
16. Juni 1973 in Rapperswil
17. November 1973 in Basel
18. April 1974 in Zug
23. August in der Kirche Kappel im Toggenburg
20. September 1975 in Niederurnen
1. November 1975 in Rorschach
23. November 1975 in Kreuzlingen
Open Music Group
Dirigiert wurde das Schweizerische Jugendsymphonieorchetser von 1971 bis 1987 von Klaus Cornell, der mich stark beeindruckt hatte, nicht zuletzt wegen seines vorurteilslosen Zugangs zur Musik und seiner eigenen experimentierfreudigen Kompositionen. Ich hatte das Privileg, für kurze Zeit in seiner «Open Music Group», bei deren Gründung ich sogar mitbeteiligt war, als Posaunist mitzuwirken.
Konzert im Radio Studie Bern vom 20. März 1975
Konzertkritik in der «Neuen Zürcher Zeitung»
Big Band
Anfang der 1980er Jahre wandte ich mich vermehrt jener Musik zu, die mich eigentlich zum Posaunenspielen bewogen hat: dem Jazz. Zwar gab es zuvor schon einen Versuch mit einer Dixieland-Band, aber Dixieland war nicht meine bevorzugte Stilrichtung im Jazz. Unter dem Eindruck verschiedener Big Bands, die in den 1960er und 1970er Jahren Furore machten, wie die Kenny Clarke-Francy Boland-Big Band, das Thad Jones-Mel Lewis-Orchestra, die Peter Herbolzheimer Rhythm Combination & Brass, das Gil Evans Orchestra und nicht zuletzt die George Gruntz Concert Jazz Band, suchte ich Anschluss bei Big Bands.
Ein erster Versuch war mit dem «Zurich Jazz Orchestra», das aber personell und organisatorisch sehr instabil war. Ich weiss nicht, ob eine direkte Linie von dieser Formation zur heutigen Big Band gleichen Namens führt; allerdings wirkten damals schon hervorragende professionelle Musiker mit.
Eine Zeit lang war ich dann Mitglied der SMZ-Big Band, deren Namen auf die Stadtmusik Zürich (SMZ) verweist, aus der sie ursprünglich hervorgegangen war. Unser Repertoire umfasste Big-Band-Musik der Swing-Ära bis zu Count Basie und – falls technisch von Amateuren zu meistern – auch darüber hinaus. Wir spielten hie und da auch Tanzmusik, so zum Beispiel anlässlich des 10-Tanz-Europacups vom 13. September 1986 in Interlaken. Mein Forschungssemester in den USA (1988) und meine anschliessende Beförderung zum Assistenzprofessor (1989) zwangen mich nach relativ kurzer Zeit, aus der Band wieder auszuscheiden.
10-Tanz-Europacup in Interlaken
Davon gibt es ein Filmdokument, auf dem wir allerdings mehr zu hören als zu sehen sind.
Auftritte im privaten Rahmen
Immer wieder bin ich auch an privaten Anlässen aufgetreten. Am Pädagogischen Institut in Zürich gehörte ich nach meinen ersten Assistentenjahren schon bald zum fixen Programmpunkt der gemeinsamen Institutsanlässe, wobei ich in der Regel auf kongeniale Mitspieler zählen durfte, wie zum Beispiel Professor Tuggener am Klavier oder Fritz Oser, der ein sehr guter Violinist war. Wie nicht anders zu erwarten, hatte mein «Hintersasse» im gemeinsamen Assistentenbüro (s. CV anekdotisch) in doppelter Anspielung auf meinen Namen und mein Instrument auch bald eine Titulierung für mich parat: Der-da-hin-und-her-zog.
Einer meiner vermutlich letzten Auftritte im privaten Rahmen war 1994 anlässlich der Hochzeit meines Assistenten Enrico Violi in der Kartause Ittingen (TG). Nach 1994 fand ich leider kaum noch Zeit für öffentliche oder private Auftritte als Posaunist.