Ich habe hier ein paar Ansprachen zusammengestellt, die zu halten mehr oder weniger zu meinen Pflichten gehörte. Wie man hoffentlich sieht, habe ich jeweils versucht, das Beste aus der Situation zu machen.
Zu seinem 60. Geburtstag erwartete Klaus Stalder, ein guter Nachbar im Liebefeld, «endlose und langweilige Reden». Das habe ich mir nicht gefallen lassen ...
Am 27. Februar 2015 verabschiedeten wir uns voneinander, aber insbesondere von Marina Radicevic, meiner langjährigen Sekretärin, im Rahmen eines «Kochplauschs». Paolo Migliarese und Laura Migliarese Regotz vom Toskana-Studie Bern führten uns zusammen mit ihrem Team in die Geheimnisse der toskanischen Küche ein. Beteiligt am Anlass waren die (Ex-)Mitarbeiterinnen und (Ex-)Mitarbeiter der Abteilung Pädagogische Psychologie (APP) sowie Mitarbeitende der iLUB, denen wir uns seit gemeinsamer Zeiten im vc.edu eng verbunden fühlten.
Armin Hollenstein war einer meiner ersten Doktoranden in Bern. Nach seiner Zeit als Vizedirektor des Sekundarlehramts wechselte er als Dozent für Pädagogische Psychologie an meine Abteilung. Mit der Einbindung des Instituts für Pädagogik und Schulpädagogik (IPSP) in die neue Lehrerinnen- und Lehrerbildung übernahm er den Aufbau und die Leitung des vc.edu, einem internetbasierten, nach Prinzipien des blended learning gestalteten Lehrangebots für Lehrerstudierende aller Stufen vom Kindergarten bis zum Gymnasium, das auch für die Nachfolgeorganisation der LLB, die Pädagogische Hochschule Bern, weitergeführt wurde. Daneben war Armin Hollenstein wesentlich für die Ausbildung der Studierenden des IPSP und späteren Instituts für Erziehungswissenschaft in empirischen Forschungsmethoden und die methodische Betreuung von Qualifikationsarbeiten der Abteilung Pädagogische Psychologie zuständig. Am 23. Februar 2012 feierten wir im Rahmen eines Institutskolloquiums seinen 60. Geburtstag. Prof. Dr. Jürg Schmid vom Mathematischen Institut der Universität Bern hielt den Festvortrag, ich selber leitete mit einer Ansprache zur Geschenksübergabe und zum Apéro über.
Apéro Nr. 2: Abschluss des BINEU-Projekts
⚽️ BINEU ist das Akronym für «Bildung für eine nachhaltige Entwicklung auf der Unterstufe», ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt, das ich zusammen mit Professor Ruth Kaufmann durchgeführt habe.
Apéro Nr. 1: Ein Jahr nach Bologna
⚽️ Vom 9. Juni bis zum 9. Juli 2006 fand in Deutschland die Fussballweltmeisterschaft der FIFA statt. Die Schweiz konnte sich nicht nur für die Teilnahme qualifizieren, sondern beendete die Gruppenphase sogar als Gruppensiegerin. Erst im Achtelfinal, und auch dies erst nach einem Penaltyschiessen, schied sie am 26. Juni 2006 gegen die Ukraine (0 : 3) aus. Weltmeister wurde Italien. Trainer der Schweizer Nationalmannschaft war Köbi Kuhn.
⚽️ Zum zweimaligen Namenswechsel des Instituts: vgl. mein erweitertes CV
⚽️ Unseren veritablen und romantischen Garten verloren wir mit dem Erweiterungsbau des Biologietraktes an der Baltzerstrasse, der uns auf der Ostseite des Institutsgebäudes im wahrsten Sinne des Wortes vor die Nase gesetzt wurde.
Die Gebäude Muesmattstrasse 27 (Institut für Pädagogik und Schulpädagogik sowie Bibliothek Erziehungswissenschaften) und Muesmattstrasse29 (Institut Sekundarstufe I der LLB) wurden aufgrund des zusätzlichen Raumbedarfs der neuen Lehrerinnen- und Lehrerbildung sanft umgestaltet. Das Bild zeigt einen Teil des zum Seminarraum umgestalteten Sousols des Instituts für Pädagogik und Schulpädagogik. Die Umbauten wurden am 18. Januer 2002 im Rahmen einer Besichtigung mit anschliessendem Apéro eingeweiht.
Trägerschaft des Pilotprojekts amie waren die Gewerkschaft SMUV Region Bern und die Abteilung Pädagogische Psychologie des Instituts für Pädagogik und Schulpädagogik der Universität Bern. Letztere war verantwortlich für die pädagogisch-didaktische Gestaltung, Begleitung und Evaluation des Projekts, das in zwei einjährigen Durchgängen – 1999-2000 und 2000-2001 – im Sinne eines zehnten Schuljahres mit Beteiligung von je rd. 15 jungen Frauen realisiert wurde. Das Projekt richtete sich ausschliesslich an Frauen, insbesondere Migrantinnen. Dabei steht amie für «Automechanik, Metallbau, Informatik und Elektronik». Es zeigte sich allerdings, dass die Berufswünsche der Teilnehmerinnen breiter waren, weshalb die offizielle Projektbezeichnung schliesslich «Pilotprojekt amie – berufsvorbereitendes Ausbildungsjahr in technischen und technologischen Berufen für junge Migrantinnen und Schweizerinnen» lautete. Nach dem zweiten Pilotdurchgang ging das Projekt als regulärer Ausbildungsgang an die Lehrwerkstätten Bern (heute: Technische Fachschule Bern – seit jeher auch «Lädere» genannt) über. Leider wurde es aufgrund einer Reduktion der finanziellen Beteiligung der Erziehungsdirektion 2006 aufgelöst. Die folgende Ansprache hielt ich nach dem erfolgreichen Abschluss des ersten Pilotdurchganges.
Es sind dies zwar keine Ansprachen im wörtlichen Sinn, aber gleichsam Anreden, die ich in Form von Vorworten für das Kommentierte Veranstaltungsverzeichnis des Instituts für Pädagogik zwischen 1992 und 2002, teilweise im Turnus mit Kollegen Oelkers, verfasst habe. Das «Kommentierte» diente als Kommunikationsmittel, um den Studierenden die Lehrveranstaltungen des jeweils kommenden Semesters anzuzeigen. Mit der wachsenden Verbreitung des Internets und der Einrichtung einer Institutshomepage verlor es allmählich seine Bedeutung. Das letzte «Kommentierte» – mit einem Vorwort von Kollegen Osterwalder – erschien auf das Wintersemester 2006/07. Von den insgesamt 15 Vorworten, die ich geschrieben habe, wird im Folgenden eine Auswahl von sechs wiedergegeben. Die Vorworte sind im Publikationsverzeichnis nicht aufgeführt.
Nach Rückkehr von meinem Forschungsaufenthalt am Institute of Human Development an der University of California in Berkeley wurde ich auf Vorschlag der Philosophischen Fakultät I vom Regierungsrat des Kantons Zürich auf das Wintersemester 1989/90 zum Assistenzprofessor ernannt. Es gehörte zu den Ritualen der Phil. I Fakultät, dass man sich als Neuling im Rahmen des Fakultätsausflugs, der jeweils an einem Samstag nach Semesterende stattfand, beim gemeinsamen Essen durch eine launige Ansprache vorstellte. Leider kann ich nicht mehr rekonstruieren, welcher Samstag es genau war. Es geschah jedoch eindeutig im Jahr 1990. – Die Phrase vom «zweiten Herzog» im einleitenden Abschnitt nimmt Bezug auf Urs Herzog, der zunächst als ausserordentlicher und dann als ordentlicher Professor für deutsche Literatur von den Anfängen bis 1700 der Fakultät bereits seit 1976 angehörte.
Prof. Dr. Konrad Widmer wurde auf den 15. April 1986 emeritiert. Leider ist es mir bis heute nicht gelungen, Datum und Titel seiner Abschiedsvorlesung an der Universität Zürich zu eruieren.
Thematisch ging es um Humor in der Erziehung. Darauf nehme ich in meiner kurzen Ansprache anlässlich seiner Abschiedsfeier Bezug, deren Datum (es muss etwa eine Woche nach der Abschiedsvorlesung
gewesen sein) ich leider ebenfalls nicht mehr ausfindig machen konnte. Auch die Karikaturen von Magi Wechselr, die wir damaligen Assistentinnen und Assistenten unserem Professor als
Abschiedsgeschenk überreichten, konnte ich nicht mehr auffinden. Wie ich in meinem erweiterten CV erwähne, ist Professor Widmer zwei Monate nach seiner Emeritierung völlig unerwartet und für alle
unfassbar verstorben.
Die ersten beiden Beiträge in dieser Serie von Ansprachen sind nicht wirklich Ansprachen, denn sie wurden nie mündlich vorgetragen. Es sind Willkommensbriefe an zwei neue Erdenbürger, denen ich versuche auf pädagogische Weise verständlich zu machen, in welcher Situation sie sich ungefragterweise befinden. Im einen Fall handelt es sich um Arthur, den Sohn meines Studien-freundes Ueli Fritzsche und seiner Frau Eva, im anderen Fall um Diana, die Tochter meiner Schwester Susan und ihres Mannes Markus Täschler. Beide sind inzwischen längst erwachsen. Die Briefe wurden noch auf einer Schreibmaschine – einer knallroten Olivetti Valentine – geschrieben und werden hier quasi als Faksimile wiedergegeben.
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